Samstag, 9. Juni 2012

Im Muki Turnen heißt die Herausforderung in den letzten Wochen des Schuljahres: Jedes Kind klettert die Sprossenwand hinauf, soweit es will und selber wieder hinunter kann. Dies soll ohne Stützen oder irgendeine Berührung durch den Erwachsenen passieren, der selbstverständlich in Bereitschaftsposition steht. Diese Übung stärkt die Geschicklichkeit und fördert die Konzentration und das Selbstvertrauen der Kinder und, was sehr wichtig ist, fördert das Vertrauen der Erwachsenen in ihre Kinder. 
Zwei weitere sehr wichtige Dinge können dabei gelernt und gestärkt werden : Still sein für die bessere Konzentration (dabei spreche ich von den Kindern und den Grossen) sowie wissen und spüren, was man selber tut, um sich nicht vom Vergleichs- oder Konkurrenz-Denken zu stark beeindrucken zu lassen und deswegen gar Fehler zu machen. 
Anders könnte man dem auch : « Fokussieren auf die eigene Handlung » sagen. Ich habe mich da ein wenig kompliziert ausgedrückt – ich meine es aber durchaus ernst !

Für die großen Kinder am Montag die ständig in Bewegung sind steht auf dem Programm:
Gleichgewichtsübungen um ins Gleichgewicht zu kommen, werfen und fangen (nichts fördert die Ballsicherheit mehr als häufiges Üben), eine Weltreise mit dem Schwungtuch und eine Stunde zur Förderung der Laufausdauer.

In der Stunde am Mittwoch möchte ich verstärkt Elemente der Psychomotorik einfließen lassen. Ich werde aufnehmen, was von den Kindern kommt, was sie spielen wollen, d.h. die Kinder suchen sich aus, wo und wie sie sich bewegen: Balancierstationen, Sprung- und Kletteraufbauten oder einfach mal Spiele spielen. 
Wie in den bisherigen Bewegungsstunden erfahren, erleben und lernen die Kinder sich selbst und ihren Körper kennen, sie setzen sich aktiv mit Gegenständen in der Turnhalle auseinander und lernen im gemeinsamen Spiel wie sie diese verwenden und gebrauchen können. Sie erwerben somit auch weiterhin Körper-, Material- und Sozialkompetenzen. Das grundlegend Neue ist die Idee, dass die Kinder selbst sehr gut wissen, was für sie jetzt "dran ist". - wir sehen uns da ganz in der Tradition von Astrid Lindgren, die sagt:

"Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist, - dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später ein ganzes Leben lang schöpfen kann. Darum weiß man, was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer ist. Was auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Inneren, an die man sich halten kann."